Fairer Handel – was ist das überhaupt?

  • Konsumentinnen und Konsumenten kaufen nicht vor allem billig, billiger, am billigsten ein, sondern überlegen, was ein Produkt wirklich wert ist – und zahlen dann einen angemessenen – etwas höheren Preis dafür!

  • Faire Handelsbeziehungen sind langfristig, zuverlässig und partnerschaftlich!

  • Ökologische Landwirtschaft und umweltfreundliche Produktion wird gefördert – ebenso besonders benachteiligte Produzentinnen und Produzenten wie z.B. Frauengruppen.

  • Produzentenorganisationen können eine Vorfinanzierung erhalten, damit sie z.B. Saatgut oder Material einkaufen können und damit arbeitsfähig werden!

  • Höhere Preise bringen...

    • ... bessere Löhne, mit denen Eltern die Schulbildung ihrer Kinder bezahlen können

    • ... und für die Genossenschaften und andere Unternehmen höhere Einnahmen, mit denen eine Gesundheits- und Altersvorsorge und soziale Projekte finanziert werden können.


Das nimmt den Menschen die Angst vor einer ungewissen Zukunft – für sich und ihre Kinder!

Kinder aus Mexiko / Quelle: GEPA - The Fair Trade Company/C.Nusch

 

Denn ohne den Fairen Handel
  • würden die Produzentinnen und Produzenten so wenig verdienen, dass sie nicht davon leben können

  • wäre das Geld so knapp, dass die Kinder keine Schule besuchen können und damit keine Zukunftschancen haben

  • bedeuten die ständigen Preisschwankungen auf dem Weltmarkt für die Produzentinnen und Produzenten Unsicherheit und Armut.

  • werden die Spielregeln des Welthandels von den reichen Ländern aufgestellt.

 


Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Deshalb ist es wichtig, das jemand danach schaut, ob die Kriterien des Fairen Handels an alles Stellen eingehalten werden.

Deshalb gibt es verschiedene Systeme der Überprüfung und Zertifizierung. Diese haben zum Teil unterschiedliche Schwerpunkte. So stehen bei einigen die Produkte im Vordergrund, bei anderen die Produzentenvereinigungen.

 

Im Inland...

Für den Kunden:

TransFair e.V., auch bekannt als Fairtrade Deutschland, ist in Deutschland der Herausgeber des Fairtrade Siegels. www.fairtrade-deutschland.de Dieses stellt die Einhaltung bestimmter Mindest-Kriterien des Fairen Handels sicher. Für das Auszeichnen der Waren mit dem Siegel muss der Importeur eine Abgabe bezahlen.


Für die Weltläden:

Weltladen-Dachverband www.weltlaeden.de ist die Interessenvertretung der Weltläden in Deutschland. Er gibt einen Lieferanten-Katalog heraus, in dem Fair Handels-Importeure bewertet werden.


Im Ausland...

Da die größte Wirkung des Fairen Handels nicht in Deutschland stattfindet und der Handel allgemein eine globale Dimension hat, gibt es Internationale Netzwerke, welche vor Ort überprüfen ob die Kriterien eingehalten werden.


FLO www.fairtrade.net – The Fair Trade Labeling Organisations, und

WFTO www.wfto.com – The World Fair Trade Organisation

übernehmen einen großen Teil der Zertifizierungs- und Kontrollaufgaben im Ausland und direkt bei den Produzentenorganisationen.

FLO hat ein Register für Partner, die über FLO kontrolliert und zertifiziert sind.

EFTA www.eftafairtrade.org – European Fair Trade Association,

ist ein Zusammenschluss europäischer Fair-Trade-Unternehmen. Produzentenorganisationen, die nicht von FLO kontrolliert und zertifiziert werden und auch keine WFTO-Mitglieder sind, werden über das EFTA-Monitoring-System erreicht. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der GEPA und anderen EFTA-Mitgliedern.

Noch Fragen?

Unter der Rubrik „Woran erkennst du faire Produkte“ findest du eine Auflistung und Beschreibung der wichtigsten Siegel, die im Umfeld des Fairen Handels auftauchen!

Handelswege – so kommt ein Produkt zu uns

Verschiffung der Produkte / Quelle: GEPA - The Fair Trade Company

 

Im Fairen Handel geht es um Handelspartnerschaften zwischen...

  • Genossenschaften oder sozial- und ökologisch verantwortungsbewussten Unternehmen in Ländern, die auf dem Weltmarkt benachteiligt sind, meist Ländern des Südens

  • und Importorganisationen wie z.B. der GEPA - The Fair Trade Company, die Fairen Handel betreiben.

Das bedeutet:

die GEPA z.B. bezieht ihre Produkte nicht von den einzelnen Produzenten, sondern von den Kooperativen bzw. Genossenschaften


Ein Grund dafür ist, dass der einzelne Bauer und die einzelne Bäuerin...

  • nur wenig Ertrag produzieren kann

  • meist keine Fahrzeuge hat, um die Ernte zu transportieren

  • selten Erfahrung im Verhandeln und Geschäfte abschließen hat, die er für die Vermarktung seines Produktes braucht

Die Genossenschaft...

  • verfügt über größere Mengen des Produktes und hat deshalb bessere Ausgangsbedingungen bei Verhandlungen

  • kann mit ihren Mitgliedern gemeinsam leichter einen LKW beschaffen

  • hat erfahrene Mitglieder, die für Buchhaltung, Vermarktung und Preisverhandlungen ausgebildet sind


Willst du ganz genau wissen, wie aus Kakaobohnen Schokolade wird und welchen Weg sie dabei zurücklegt? Mehr über die Lieferkette erfährst du hier.

 


Welthandel

Der Faire Handel hat auch politische Ziele. Die Politik ist es, die den Welthandel und die internationale Handelspolitik gestalten kann, damit es dort fairer zu geht. Die Erfahrung zeigt, dass der Faire Handel nicht nur die Lebensumstände der Produzentinnen und Produzenten verbessert, sondern auch ökonomisch tragfähig ist! Der Absatz fair gehandelter Waren wächst stetig.


Trotzdem gibt´s noch viel zu tun!


Forderungen an den Welthandel


1. Forderungen des Fairen Handels an die Welthandelspolitik:

- Handelsabkommen und Zölle müssen so gemacht sein, dass sie Produzentinnen und Produzenten faire Preise für ihre Erzeugnisse bekommen

- Es sollen europäischen Unternehmen kein Zuschuss bezahlt werden, damit sie ihre Waren in Entwicklungsländern günstiger verkaufen können als die Produkte die in diesen Ländern hergestellt werden.


2. Fairer Handel und Globalisierung? Was heißt eigentlich „Globalisierung"?

Globalisierung beschreibt einen Prozess, in dessen Verlauf sich die Welt in wirtschaftlicher, politischer und kommunikativer Hinsicht immer mehr vernetzt. Dadurch ergeben sich weltweit immer mehr Wechselwirkungen und Abhängigkeiten. Ereignisse, die sich Tausende von Kilometern entfernt abspielen, haben Auswirkungen auf dein Leben.


Beispiel Fairer Handel:

Wer fair gehandelte Produkte kauft, leistet erst mal einen direkten Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den betroffenen Ländern, aus denen die Produkte kommen. Zum Anderen ist die Entscheidung für fair gehandelte Waren aber auch eine Entscheidung gegen Waren, die unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert werden.?Mit unserem kritischen Konsumverhalten können wir dazu beitragen, dass Weltkonzerne weltweit Umwelt- und Sozialstandards einhalten, statt ihre Produktion dorthin zu verlagern, wo sie am wenigsten Auflagen einhalten und die niedrigsten Löhne zahlen müssen. Und das hat wieder Auswirkungen auf die Ausbildungs- und Arbeitsplatzsituation hierzulande...!

Online-Shops im Fairen Handel

www.gepa-shop.de

www.dwp-rv.de

www.el-puente.de

 

 

3. Fairer Handel in Deutschland

Du findest fair gehandelte Produkte inzwischen in ca. 800 Weltläden und in vielen Supermärkten, Bio- und Naturkostläden. Einige Fair Handelsunternehmen wie die GEPA, DWP und El Puente bieten ihre Produkte auch über Onlineshops an.

Die Siegelorganisation TransFair e.V., auch bekannt als Fairtrade Deutschland, vergibt ein Siegel für die Einhaltung bestimmter Mindest-Kriterien des Fairen Handels.

Mehr Informationen zu TransFair findest du unter www.fairtrade-deutschland.de. Mehr über die Entwicklung des Fairen Handels in Deutschland findest du unter Fairer Handel

 

4. Fairer Handel in Europa

Fairen Handel gibt es nicht nur in Deutschland, sondern in vielen europäischen Ländern. Die verschiedenen Fair Handelsunternehmen sind Mitglieder der EFTA (European Fair Trade Association).Mehr Informationen über die EFTA und die Kontaktadressen der europäischen Fair Handelsunternehmen findest du unter www.gepa.de

 

5. Fairer Handel weltweit

Im Fairen Handel gibt es eine weltweite Zusammenarbeit und Vernetzung. Dabei unterstützen sich die verschiedenen Fair Handels-, Kontroll- und Zertifizierungsorganisationen gegenseitig bei den verschiedenen Aufgaben – sei es die Auswahl, Betreuung und Kontrolle der Handelspartner, der Import der Waren, die Zertifizierung usw.? Ein internationales Netzwerk von Fair Trade Organisationen ist die WFTO – World Fair Trade Organisation. Ausführliche Infos zu den verschiedenen europäischen und internationalen Netzwerken und Organisationen des Fairen Handels findest du unter www.fairtrade.de

Handel mit Kakaosäcken / Quelle: GEPA-The Fair Trade Company

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