Die Herstellung eines Balls

Die Bestandteile

Ein Fußball besteht aus 32 Waben: 20 Sechsecke und 12 Fünfecke.
Diese werden von Nähern und Näherinnen mit der Hand zusammengenäht.

Quelle: GEPA - The Fair Trade Company/C.Nusch

Herstellen der Stoffbahnen

Zunächst werden die Kunststoffbahnen zugeschnitten und auf der Rückseite mit Hilfe von Latex mehrere Lagen von Baumwoll- oder Polyesterstoff aufgeklebt. Das Textilinnenfutter des Fußballs bewirkt, dass der Ball auch bei intensiver Beanspruchung seine runde Form behält. Qualitätsmerkmale eines Fußballs sind deshalb die unterschiedlichen Polyrethan-Sorten sowie die Anzahl und Qualität der Futterlagen.

Ausstanzen der Waben

Mit einer Stanzpresse werden aus den Polyrethan-Bahnen die fünf bzw. sechseckigen Waben ausgestanzt. Gleichzeitig werden die Waben am Rand mit einer vorperforierten Naht versehen.

 

Bedrucken der Waben

Je nach Vorstellung des Auftraggebers werden die Waben mit einem entsprechenden Muster bedruckt.

Quelle: GEPA - The Fair Trade Company/C.Nusch

Herstellen der Blase

Die Blase für den Fußball wird in der Fabrik von Talon Sports aus Butyl oder Latex hergestellt

Packen der Panelsets

Zusammengenäht werden die Fußbälle in den Nähzentren. Jede(r) Näher/-in bekommt ein so genanntes Panelset. Das sind Nähsets, in denen die 32 Waben sowie Garn und die Blase enthalten s

Nähen

Bevor die Waben aneinandergenäht werden, muss die vorperforierte Naht mit einem spitzen Gegenstand durchstochen werden. Dann werden die Waben in einen Holzspanner gesteckt, den die Näher/-innen mit den Knien zusammendrücken. Am Ende jeder Naht wickeln die Näher/-innen den Faden um kleine Holzstücke und ziehen die Naht mit einem kräftigen Ruck fest. An einem 8-Stunden Tag kann ein(e) geübte(r) Näher/-in je 4-8 Bälle nähen. Bezahlt wird pro Ball und nach Qualität.

Quelle: GEPA - The Fair Trade Company/C.Nusch

Faires Spiel mit fairen Bällen

Quelle: GEPA - The Fair Trade Company/C.Nusch

So selbstverständlich wie sich das anhört ist das nicht.

Die meisten der weltweit hergestellten Bälle kommen aus einer kleinen Stadt im Nordosten Pakistans: Sialkot. Pro Monat werden dort 2,5 Millionen Bälle produziert. Davon wird die Mehrzahl in Handarbeit gefertigt. Das Zusammennähen der 32 Waben zu einem Fußball ist aufwändige und anstrengende Handarbeit. Selbst geübte Näherinnen und Näher brauchen für einen Ball etwa 2 Stunden. Besonders schwierig ist es, die letzten Waben zusammen zu nähen. Dazu muss der Ball gewendet werden, weil er von außen verschlossen wird. Mit dem so genannten „letzten Stich“ wird der Ball dann fertig.

Bezahlt wird nach Stückzahl und nach Qualität. Doch der niedrige Verdienst pro Ball reicht nicht aus, um die ganze Familie zu ernähren. Oft müssen deshalb die Kinder irgendwie zum Familieneinkommen beitragen.

Proteste hatten Erfolg

In Folge des öffentlichen Drucks wurde mit dem Atlanta Agreement beschlossen, die ausbeuterische Kinderarbeit in der Fußballindustrie abzuschaffen. Jedoch wurde die Ursache der Kinderarbeit – die niedrigen Löhne – damit nicht beseitigt. Um jedoch ausbeuterische Kinderarbeit grundsätzlich zu verhindern, setzt sich der Faire Handel für die Zahlung höherer Löhne ein. Denn erst wenn die Erwachsenen genug verdienen, müssen die Kinder nicht mehr mitarbeiten und können stattdessen zur Schule gehen.

 

Lust das Thema im Unterricht zu besprechen?
Hier gibt es Unterrichtsideen.

 


Fair gehandelte Bälle

Für das Nähen von fair gehandelten Bällen erhalten die Näher/-innen von Talon Sports Löhne, die je nach Qualität des Balles zwischen 23 und 50 Prozent über denen für kommerzielle Bälle liegen.Den Mehrpreis, den dass Fair Handelsunternehmen GEPA für die Bälle zahlt, fließt überwiegend in fünf Bereiche:

  • Höhere Stücklöhne

  • Schulbildung

  • Gesundheitsvorsorge

  • Kleinkredite für Existenzgründer

  • Arbeitsschutz

Quelle: GEPA - The Fair Trade Company/Andreas Fischer

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